Über Giesing
Preisgekrönter Dokumentarfilm "Über Giesing":
Mit Kaminkehrern über die Dächer von München in die Herzen der Menschen - Heimatverbundene Mieterin, Obdachlose, Migranten und ein amerikanischer Offizier - der Film besucht alle und zeichnet ein zeitloses Porträt einer Großstadt mit Sorgen und Träumen.
Der Titel des Dokumentarfilms "Über Giesing" ist doppeldeutig und stilgebend. Über die Dächer des Stadtteils, mit der Kamera hinter Schornsteinfegern folgen die Filmemacher zu den Menschen in Giesing. Trotz des Alters von 30 Jahren ist der Film höchst aktuell.
Der Münchner Stadtteil galt viele Jahrzehnte als sog. "Glasscherbenviertel". Mit liebevollem und kritischem Blick schauen die Filmemacher hinter die Kulissen und in die Wohnungen diverser Bewohner*innen. Ein Obdachloser erzählt von seiner lang vergangenen Reise durch die USA, ein kurdischer Flüchtling berichtet von Bombenangriffen auf seine Heimat und die Familie, eine Mutter präsentiert ihren Wohnungsbalkon direkt an der acht-Spur Durchgangsstraße. Der Film führt sogar in das Gefängnis Stadelheim, denn auch dort muss der Schornsteinfeger die Öfen reinigen.
Unterhaltsame, bewegende und nachdenkliche Begegnungen.
Das Ehepaar nennt seit mehr als 60 Jahren das gleiche Mietshaus seine Heimat. Vom Wohnzimmer blicken beide direkt auf das Spielfeld des Grünwalder Stadions. Beide lieben den Fußballverein 1860 München. Mit dem Fernglas werden die Ligaspiele aus der eigenen Loge betrachtet. Die Herr des Hauses meint beim Spiel soll "der Bessere gewinnen". Sie ist eingefleischter Fan der 1860er und betont "Sechzig soll gewinnen".
Teamwork in Höchstform.
Die Filmemacher Alexander K. Ammer, Quang V. Bobrowski und Walter Wehmeyer gestalteten den Dokumentarfilm in einmaliger Weise. Zu dritt teilten sie sich alle Aufgaben. Jeder von ihnen stand hinter der Kamera, zu dritt meisterten sie gesamte Produktion.
Das Werk verzichtet auf jeglichen Kommentar und überlässt den Bildern, dem Schnitt und den Giesinger*innen das Wort.
Ein zeitloses Juwel in schwarz-weiß gestaltet und vielfach mit Preisen ausgezeichnet.
Preis
Filmfest
Oberhausen
Preis
für Junges Denken