top of page
Todesstreifen 1991.JPG

Natur im Todesstreifen

Filmisches Zeugnis eines vergangenen Naturparadieses

Vor 30 Jahren gab es in Deutschland ein Naturparadies. Heute ist es weitgehend verschwunden.

Dort wo einst die DDR-Grenztruppen patrouillierten, tödliche Schussanlagen lauerten und Minen den Boden verseuchten, konnten Wildtiere und Pflanzen über 25 Jahre unbehelligt friedlich gedeihen. Ein absurder Widerspruch. Kurz nach der Wende versuchten engagierte Naturschützer die Natur im Todesstreifen vor Bebauung und Tourismus zu schützen. Der Film folgt dem Verlauf der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze in ehemals äußerst gefährliche Sperrgebiete. 

Die Menschen verachtende und brutal bewachte Grenze mitten in Deutschland zog sich über 1.300 Km durch alle Naturräume: Von der Ostsee, über die Seenplatte im Norden, über die Mittelgebirge bis zum Thüringer Wald. Der Film sucht behutsam die Spuren von Seeadler, Schwarzstorch, Neuntöter und Birkhuhn und Co. Der Drang der Menschen nach Verbundenheit und Freiheit überrollte das ehemalige und unabsichtlich entstandene, riesige Schutzgebiet für Natur und Wildtiere.

DDR-Todesstreifen an der Elbe, 1991, Filmszene Natur im Todesstreifen

Spurensuche entlang der verhassten Hinterlassenschaften der DDR Grenzbefestigungen.

Die Bemühungen der engagierten Naturschützer wirken fast hilflos gegenüber Bebauungsplänen, Autolawinen und Tourismusmassen. Der Film begleitet auf ehemalige Grenztürme und begibt sich in ehemalige Sperrbereiche, die damals noch gespenstisch abgesperrt hinter den Grenzbefestigungen lagen. 

Geräumtes Minenfeld im DDR-Todesstreifen, Kamera Alexander K. Ammer
Filmcrew Natur im Todesstreifen lehnt an DDR-Mauer 1991
Int'l
Wettbewerb
Stuttg. Natur
Filmfestival
1993
DDR-Grenze 1991 Filmszene Natur im Todesstreifen

Magische Naturschönheit versteckte sich hinter Minengürteln und zum Teil Kilometer langen Sperrgebieten.

Im obigen Standbild von den Dreharbeiten betraten wir einen ehemaligen Minenstreifen, der erst wenige Tage zuvor erstmals von den tödlichen Sprengfallen befreit worden war. Wildtiere störten sich nicht an den menschlichen Tötungsanlagen und fanden ein abgeschirmtes Lebensparadies. Im Norden Deutschlands durchzog der ehemalige Todesstreifen sogar Seen und bildete das Rückzugsgebiet für die seltenen Seeadler. Im Bereich der wertvollen Mischwälder versteckten sich Schwarzstörche. Der Film gibt den Menschen das Wort, die sich für den Schutz der Wildtiere engagier(t)en.   

Verschwundene Landschaften voller Magie und absurder Natürlichkeit direkt neben den Bauwerken menschlichen Irrsinns.

Das Standbild von den Dreharbeiten zeigt ein Teil des Filmteams bei einer Drehpause an der heute verschwundenen Grenzmauer. Die in dem Film dargestellten Naturrefugien sind heute weitgehend Straßen und Bebauungen gewichen. Nur in einigen Schutzgebieten sind wenige Reste des "grünen Bandes" erhalten. Der Film ermöglicht den Blick auf verschwundene Naturschätze im Schatten von Grenztürmen und Grenzmauer. Bleibt die Frage, ob die wilde Natur vielleicht doch besser ohne den Menschen zu Recht kommt oder nur in den von den Menschen abgesperrten Bereichen aufblühen kann?

bottom of page