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Drehort: Kleine Steinstraße,

Tag der Frauen

(Erfolgreiche Gefängnisbefreiung
für über 200 Frauen)

Heute erinnert in der kleinen Steinstraße nichts an die dramatischen, glücklichen und historisch einmaligen Ereignisse vom 17. Juni 1953.

Seit dem Morgen versammelten sich tausende von Angehörigen vor dem Tor der Frauenhaftanstalt. Bis zum Mittag kamen viele Streikende und Studenten hinzu. Laute Sprechchöre forderten die Freilassung der gefangenen Frauen.

Eine weise Gefängnisleitung begann mit den Demonstrant:innen zu verhandeln. Es dauerte jedoch mehrere Stunden bis es zu einem Ergebnis kam. Die Nerven lagen blank. Es kam auch im Inneren des Gefängnisses zu Handgemengen. Ein Mann wurde verletzt. Die einzigen Karabiner wurden erbeutet, nach draußen gebracht und zerlegt. 

Irgendwann wurden die Zellentüren geöffnet. Albert Ammer und Jutta-Regina Lau filmten die Befreiung. Die damals 22. jährige Filmassistentin war erschüttert als sie die sehr jungen, zum Teil sichtlich gezeichneten Insassinnen und schockierend alte Frauen in Sträflingskleidung erblickte. 

Zum Teil lachen die befreiten Frauen sichtlich erleichtert und glücklich in die Filmkamera. 

Innerhalb kürzester Zeit können ca. alle 245 Insassinnen befreit werden. Die Sicherheitskräfte schauen machtlos zu.

Erst kurz nach 16 Uhr rücken hohe Sowjetoffiziere mit bewaffneten Soldaten an und sichern die inzwischen leere Haftanstalt. 

In der kleinen Steinstraße ereignete sich wahrhaft historisches: Die einzige erfolgreiche Gefängnisbefreiung in der DDR. Es waren Frauen, die damals in die Freiheit stürmten.

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Hier zum Roman "Alberts Bilder bleiben".

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